Nacho ist ein Fundtier und vermutlich im Frühjahr 2023 zur Welt gekommen. Wann genau und woher er stammt weiß keiner. Er war weder gechippt noch kastriert. Natürlich wurde beides zusammen mit der Impfung bei der Frettchenhilfe nachgeholt. Schon bei unserem Schnupperbesuch stellte sich heraus, dass Nacho ein aufgewecktes kleines Kerlchen ist, und zwar wortwörtlich. Aber der größte Rüde ist er bei weitem nicht. Das hängt wahrscheinlich mit der Ernährung zusammen, die er bereits im Welpen- und Kindesalter zu sich genommen hat. Denn wenn Frettchen nicht bereits in jungen Jahren artgerecht versorgt und ernährt werden wirkt sich das auf die gesamte Entwicklung aus. Das beste Beispiel waren unsere (meine) ersten Frettchen Austin und Dixon. Herkömmliches Trocken- und Nassfutter machen zwar satt, sind aber nie die beste Wahl für eine optimale Versorgung.
Auch Nacho hat von uns einen neuen Namen bekommen. Unsere Marvel-Ära war für uns beendet, also suchten wir erstmal nach einem neuen Motto. Ich muss gestehen, ich liebe Harry Potter. Ja, noch immer! Und schon lange habe ich mir ausgemalt, dass unsere nächsten Frettchen Fred und George heißen sollen. Aber wie Fred und George sahen die beiden Neuen nun irgendwie gar nicht aus. Auch für mein zweites Wunschnamenpaar – Lumos und Nox – waren sie nicht hell bzw. dunkel genug. Und auch wenn das natürlich nicht die einzigen Namen sind, die das Harry Potter Universum zu bieten hat, fanden wir dennoch keinen passend genug. Also schoben wir meine Wunschnamen erstmal auf und sind, vielleicht bist Du ja auch schon drauf gekommen, beim Lieblings-Disneyfilm meines Mannes gelandet.


So wurde aus Nacho Balou. Ja… jetzt hör ich Dich auch schon singen: “Probiers mal, miiiiit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit…”. Aber damit waren wir bei Balou an der falschen Adresse. Denn der kleine, etwas pummelige Kerl ist schon eher das Gegenteil. Schon am ersten Tag hatte er sein neues Reich in Lichtgeschwindigkeit erkundet. Und offenbar war er so zufrieden damit, dass er sich gar nicht mehr beruhigen konnte. Ganz aufgeregt hat er gleich mehrere Runden durch sein Zimmer gedreht. Wir dachten, wenn er dann erstmal angekommen ist, wird er bestimmt etwas ruhiger. Aber nein, nicht unser Balou. Neugierig erkundet er auch noch heute jeden Winkel im Haus. Der Flur, die Küche, das Wohnzimmer, den Keller (der mittlerweile auch frettchensicher ist). Zu manchen Orten haben sie nicht jeden Tag Zugang. Noch besser für Balou, so freut er sich jedes Mal aufs Neue, wenn er beispielsweise den Keller mal wieder neu entdecken kann.
Die Vergesellschaftung mit Balou verlief auch weitestgehend unkompliziert. Anfangs hatte er ein paar Startschwierigkeiten mit Yondu, die sich aber schnell gelegt haben. Und Balous Besonderheit? Hartnäckig mit vielleicht manchmal einer Prise zuviel Selbstbewusstsein. Er will überall hoch. Dafür erklimmt er auch die höchsten Berge (ich meine natürlich uns). Der Tisch, der Stuhl, das Bett, die Fensterbank – kein Ziel scheint unerreichbar für ihn zu sein. Zumindest anfangs. Aber selbst, wenn er es heute nicht schafft, versucht er es morgen nochmal. Balou gibt nicht auf und lässt sich nicht unterkriegen. Und wenn es mal gar nicht klappt, dann wird vielleicht mal kurz gefaucht und ein anderes Ziel ins Auge gefasst. Balous zweites Hobby ist Hüpfen. Ja, richtig gehört, er hüpft! Er versucht immer, am Gitter vom Frettchenzimmer hochzuhüpfen. Fast wie ein kleiner Flummi. Warum er das macht? Ich weiß es nicht. Unsere Tiere haben ein großes Zimmer, viel Platz zum toben und dürfen täglich auch die Wohnung erkunden. Ich vermute, dass er vielleicht in seinem alten “Zuhause” zu wenig Platz, Auslauf und Aufmerksamkeit hatte und das noch eine alte Gewohnheit aus dieser Zeit ist.
Im Video hört man sehr gut wie Balou sich ärgert, dass es nicht so klappt wie er es gerne hätte, aber aufgeben ist eben nicht sein Ding! Morgen klappt es dann bestimmt. Unseren Balou würden wir für kein Geld der Welt wieder hergeben. Für seinen Kumpel Louie gilt das natürlich auch. Und Louie stelle ich dir dann natürlich auch in zwei Wochen vor…
Anmerkung: Vielen Dank an die Frettchenfreunde Chemnitz für das Bildmaterial!