Frettchenzimmer

Black Saphire alias Raven

Lady Nummer eins war die wunderhübsche Black Saphire. Wie schon erwähnt war es ein reiner Iltiswurf, also alle Welpen hatten die typische Iltiszeichnung. Sie war wahrscheinlich die dunkelste des ganzen Wurfs, weshalb ich schon von Anfang an ein Auge auf sie geworfen habe. Ich wollte unbedingt so eine hübsche, dunkle Maus und ich habe mich dann gefreut wie ein Schneekönig, als wir sie dann auch wirklich bekommen haben.

Durch ihr Handycap war sie eher etwas ruhiger, aber sie hat es sich nicht nehmen lassen, sich trotzdem regelmäßig mit ihrer Schwester anzulegen. Da hat sie dann auch ordentlich ausgeteilt, auch wenn sie vielleicht nicht immer so schnell hinterher rennen konnte. Sie hatte ihren festen Platz in der Gruppe, eine Vergesellschaftung gab es eigentlich nicht. Generell werden Welpen im Rudel besser und schneller aufgenommen, als ausgewachsene Tiere. Ein bisschen Bedenken hatten wir trotzdem, weil wir ja erstmal mit Dixon noch einen waschechten Opa in der Runde hatten, und zweitens unsere Rüden ja nun nicht gerade klein waren. Unsere “Angst” war unbegründet, denn schon am zweiten Tag war hier alles in Butter.

Wir tauften die dunkle Schönheit auf den Namen Raven. Auch das ist ein Name aus dem Marveluniversum. Falls Dir das jetzt erstmal nicht viel sagt, dann kennst Du sie vielleicht eher unter dem Namen Mystique. Aber Raven war eigentlich eher das Gegenteil von dem, was ihr fiktiver X-Men Charakter wiederspiegelt. Naja, fast. Denn wenn sie einmal in Fahrt war konnte sie sich manchmal nicht bremsen. Was ihr durch das Handycap an Schnelligkeit und Wendigkeit fehlte, macht sie mit ihrem etwas grobschlägigen Spiel wieder wett. Böswillig endete das nie, aber sie legte eine gewisse Hartnackigkeit an den Tag, die man dann schwer wieder stoppen konnte. Abgesehen davon hatte sie in der Gruppe, wie ich immer so schön sagte, den “Posten der Putzbeauftragten”. Ja, richtig gehört, ich glaube es war nicht nur ihr “Hobby”, sondern eher ihre Berufung, jeden immer ausgiebig zu putzen. Erst den Rücken, dann hinter den Ohren, dann in den Ohren und zum Schluss nochmal schön über den ganzen Kopf. Sie war mit vollem Elan dabei. Und wenn ich sage jeden, dann meine ich auch jeden! Vor allem mich selbst. Hier konnte sie sich natürlich noch mehr austoben, meine “Putzfläche” ist ja noch etwas größer. Erst die Hände, jeden Finger, dann quer über den Hals, dann durchs ganze Gesicht und zum Schluss in die Nasenlöcher… Ja… IN die Nasenlöcher. Putzen war eben ihr Leben…

Aber von was für einem Handycap rede ich denn da die ganze Zeit? – Aufgrund der enormen Wurfgröße kam es leider dazu, dass eine ausreichende Versorgung für alle Welpen nicht komplett gesichert war, worauf sich die Muskulatur zweier Fähen nicht ordnungsgemäß entwickeln konnte. Auch unsere Raven war davon betroffen. Dies hatte zur Folge, dass sie nicht so flink klettern konnte wie die anderen. Auch an ihrem Gang hat man das gesehen. Sie war etwas langsamer beim laufen, ist eher ein bisschen gewatschelt und war beim Klettern etwas eingeschränkt. Aber Raven hat sich davon nicht unterkriegen lassen. Ihr Lieblingsschlafplatz war immer auf der Couch und wir mussten immer aufpassen, wo wir uns hinsetzten. Gelegentlich kam es vor, dass man sie doch übersehen hat, und sich fast auf die kleine Maus draufgesetzt hätte. Dann ist man immer wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen. Leider muss ich von ihr schon in der Vergangenheit sprechen, denn es ist noch gar nicht so lange her, dass wir uns von ihr verabschieden mussten. Darüber werde ich im nächsten Beitrag schreiben…


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