Da war er nun endlich: Der Tag, an dem Rocket einzog und unsere Bande mit vier Jungs erstmal komplett sein sollte. Die Fahrt mit Rocket in sein neues Heim und zu seinen Kumpels verlief reibungslos. Zuhause angekommen gingen wir genauso vor wie bei Logan. Erstmal ins Klo setzen und anschließend wurde das Zimmer untersucht. Der einzige Unterschied hierbei war, dass Jungspund Logan natürlich recht schnell mitbekommen hat, dass wir nicht alleine nach Hause gekommen sind und gleich seinen neuen Kumpel neugierig beschnuppert hat.
Austin und Dixon waren auch nicht ganz so skeptisch wie bei Logans Ankunft. Logisch, dass sie nicht gleich auf ihn zugerannt sind, aber keiner hat verwirrt oder erschrocken die Flucht ergriffen. Dennoch hätte ich so eine Reaktion verstehen können. Denn Rocket war noch größer als Logan. Vom Gewicht waren sie in etwa gleich. Logan war schon immer ein bisschen pummelig, Rocket dagegen lang und drahtig . Wenn dann zwei solche Kaliber miteinander spielen, kann das schon recht gefährlich aussehen. Was auf Außenstehende aber wie ein kleiner Krieg aussieht, ist in Wahrheit nur eine spielerische Rauferei unter besten Freunden. So ist das bei Tieren eben. Vor allem die jüngsten besitzen viel Energie und wie lässt sich die besser abbauen, wenn nicht bei einer ausgiebigen Jagd durch Röhren, gespickt mit einem kräftigen Ohren-Langzieh-Wettbewerb. Trotzdem bleiben auch im Spiel nicht immer Verletzungen aus. So kam es, dass Rocket nach ein paar Tagen bei uns, uns eines Morgens mit einem angeschwollenen Ohr begrüßte.
Wir haben natürlich sofort mit Rockets Züchterin geschrieben und einen Termin beim Tierarzt gemacht. Dort angekommen erklärte man uns, dass Rocket wohl ein Othämatom hat. Hierbei handelt es sich um eine Anschwellung des Ohres, die durch einen Bluterguss zwischen Knorpelhaut und dem Knorpelgerüst der Ohrmuschel verursacht wird (Quelle: Wikipedia). Es wird auch Blutohr, Boxer- oder Blumenkohlohr genannt, da es optisch wohl etwas an das Gemüse erinnert und sich viele Kampfsportler (bspw. Boxer oder Ringer) oft ein solches Ohr im Laufe ihrer Karriere einfangen. So war es wohl auch in unserem Fall. Eine wilde, nächtliche Prügelei die vor lauter Spaß ein Blumenkohlöhrchen mit sich zog. Ich hoffe, dass Rocket diese wilde Nacht für immer in Erinnerung behält.
Laut Tierarzt konnte man bei seinem Othämatom auch nicht viel machen. Ich habe dazu mal etwas im Internet gestöbert. Bei z.B. einem Hundeohr wäre es wohl möglich, dass angestaute Blut mit einer Spritze aus dem Ohr abzusaugen oder gar zu operieren. Ein Frettchenohr ist aber wesentlich kleiner, was die Möglichkeiten natürlich einschränkt, also lebt Rocket eben mit einem kleinen Boxerohr.
Zum Glück hat er keine (weiteren) bleibenden Schäden davon getragen und offensichtlich auch keine Schmerzen. Es sammelt sich im Ohr nur immer schön der Ohrenschmalz, sodass wir ihm regelmäßig sein Öhrchen putzen. Sein Gehör wird dadurch offenbar auch nicht beeinträchtigt, denn wenn ich alle zum gemeinsamen Frühstück zusammenrufe, ist Rocket immer der erste, der mir entgegenkommt.
Unsere Truppe bestand zu dem Zeitpunkt jetzt also aus 4 Jungs – Austin, Dixon, Logan und Rocket. Aber warum denn nur Jungs? Verträgt sich ein Haufen Kerle besser miteinander, als eine gemischte Truppe? Sind Männchen etwa pflegeleichter als die Mädels oder zicken die Damen zuviel? Was Du bei der Geschlechterwahl “beachten” solltest, klären wir im nächsten Beitrag…
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