Frettchenzimmer

Was tun, wenn ein Tier über die Regenbogenbrücke geht?

Ein Tier stirbt. Nein, nicht ein Tier – Dein Tier! Ein Freund. Ein Familienmitglied. Ein treuer Begleiter. Der Abschied eines geliebten Vierbeiners ist genauso schmerzlich wie der Verlust eines geliebten Menschen. Nicht jeder versteht das. Aber jeder sollte versuchen diese Tatsache zu akzeptieren. Doch was tut man jetzt mit dem Körper, wenn die Seele weitergezogen ist?

Als mein Mann und ich uns kennengelernt haben, gab es Austin und Luna. Wie Du ja vielleicht noch aus einem der ersten Beiträge weißt, war Luna sehr eigen. Sie wollte lieber ihre Ruhe und für sich sein und hat nur selten Kontakt gesucht. Als wir sie mit etwa 9 Jahren erlösten bot uns der Tierarzt an, sie bei ihm zu lassen. Wir nahmen das Angebot an. Für den ein oder anderen mag das herzlos klingen, aber nicht jeder kann sich eine andere Möglichkeit leisten. Manchmal hat man einfach keine andere Wahl.

Bei Austin und Dixon entschieden wir uns dazu, beide im Garten am Haus vom Opa meines Mannes zu beerdigen. Ich bin sehr froh, dass wir das damals gemacht haben. Jetzt wohnen wir selbst hier und haben sie immer in unserer Nähe. Die beiden sind aber nicht die einzigen, die hier im Garten beerdigt wurden. Auch die zwei ersten Frettchen meines Mannes, Snowy und Tyson, fanden hier ihre letzte Ruhe…. Und vor ihnen noch drei Hunde und ich glaube auch ein Hamster. Unser Garten ist nicht klein, aber auch nicht unbegrenzt. Jetzt stell Dir mal vor Du möchtest etwas im Garten verändern, weißt aber nicht wo du Dein Projekt umsetzen kannst, weil alles voller Gräber ist. Mittlerweile gibt es ja aber auch Tierfriedhöfe. Ein würdiger Ort, an dem man seinen geliebten Vierbeiner bestatten kann. Unser örtliches Tierheim hat auch so eine Ruhestätte bei sich angelegt. Hier fand auch der Hund meines Schwiegervaters seine letzte Ruhe.

Bei Jean, Raven, Rocket und Logan haben wir uns für eine Feuerbestattung entschieden. Auch hier gibt es inzwischen einige Anlaufstellen. Die Auswahl an Urnen oder Gedenksteinen ist riesig. Bereits bei Jean standen wir vor der Wahl: eine schicke Urne oder die kostenlose Standartvariante aus Pappe, sie sogar recht hübsch aussieht. Und wir entschieden uns für die Gratisversion. Warum? Ganz einfach: Wir beschlossen damals schon, dass unser erstes Quartett auch im Tod wieder zusammen sein sollte. Sind alle verstorben, wollten wir eine große Urne aussuchen, in der alle zusammen Platz haben sollten. Dass der Tag nun so schnell kommt, war nicht der Plan. Nicht mehr lange ist es nun hin, da jährt sich auch Logans Tod zum ersten Mal. Eine Urne für alle haben wir zwar (noch) nicht, aber wir haben einen mindestens genauso schönen Platz für unser erstes Vierergespann angelegt. Alle stehen zusammen auf einem Regal im Frettchenzimmer, umringt von Fotos und Andenken und sind immer mit dabei. Außerdem habe ich alle meine Lieblinge immer bei mir, wenn ich nicht zuhause bin. Von allen habe ich einen Anhänger mit deren Fell und Namen für mein Armband anfertigen lassen.

Jeder trauert und verarbeitet solch einen Verlust auf seine Weise. Aber ganz egal, welche letzte Ruhestätte Du für Deinen Vierbeiner aussuchst – nur Du allein weißt, wie sehr Du ihn geliebt hast und im Herzen wird er immer bei Dir sein.

Und da sind wir schon wieder am Jahresende. Die Adventszeit steht in den Startlöchern. Zwei Beiträge habe ich Dir noch vorbereitet. Und nach all den schweren Ereignissen in 2024 möchte ich Dich zum Jahresende noch einmal zum Schmunzeln bringen. Ich hoffe, es gelingt mir. Bis in zwei Wochen…

Anmerkung: Titelbildquelle – Netzfund